Kurzfassung:

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) ist der größte ökumenische Jugendverband in Deutschland (zum CVJM Deutschland). Mit über 2.200 Vereinen ist der CVJM ein Treffpunkt für mehr als 330.000 junge Menschen.

Wir in Schönefeld sind eine kleine Filiale dieses in 119 Ländern der Erde tätigen Jugendverbands. Unser Landesverband ist das CVJM-Ostwerk. Unser Vereinshaus ist die auffällige Silberbüxxe in der Bohnsdorfer Chaussee 38. Einen kleinen Überblick über unsere Geschichte gibt es in der Chronik.

Wenn Sie mehr über unsere Arbeit erfahren möchten, schauen Sie sich bei unseren Angeboten für junge Menschen in Schönefeld und Umgebung um. Wir freuen uns sehr, wenn Sie unsere Arbeit unterstützen.

PDF-Download: Satzung des CVJM Schönefeld e.V.

Wer mehr wissen will:

Pariser Basis

Bereits vor 175 Jahren im Jahr 1844 haben kluge Männer in London den ersten CVJM gegründet. Wenige Jahre später hat der CVJM-Weltkongress die Pariser Basis festgelegt, die bis heute Grundage der Arbeit aller CVJMs weltweit ist:

"Die Christlichen Vereine Junger Männer haben den Zweck, solche jungen Männer miteinander zu verbinden, welche Jesus Christus nach der Heiligen Schrift als ihren Gott und Heiland anerkennen, in ihrem Glauben und Leben seine Jünger sein und gemeinsam danach trachten wollen, das Reich ihres Meisters unter jungen Männern auszubreiten." [...] "Keine an sich noch so wichtigen Meinungsverschiedenheiten über Angelegenheiten, die diesem Zweck fremd sind, sollten die Eintracht brüderlicher Beziehungen unter den nationalen Mitgliedsverbänden des Weltbundes stören." (Paris, 1855)

Solche schönen, aber alten Worte sind heute nicht mehr so einfach zu verstehen. Viele Dinge haben sich seit 1855 geändert. Dazu gehörte zum Beispiel die lange überfällige Gleichstellung der Frauen. Dem wurde, wenn vielleicht auch ein wenig spät, Rechnung getragen. Aber immerhin: Inzwischen heißen wir nicht mehr Christlicher Verein Junger Männer, sonder Christlicher Verein Junger Menschen. So kam es zu der Zusatzerklärung zur Pariser Basis.

"Die CVJM sind als eine Vereinigung junger Männer entstanden. Heute steht die Mitgliedschaft allen offen. Männer und Frauen, Jungen und Mädchen aus allen Völkern, Konfessionen und sozialen Schichten bilden die weltweite Gemeinschaft im CVJM. Die Pariser Basis gilt heute im CVJM-Gesamtverband in Deutschland e.V. für die Arbeit mit allen jungen Menschen."

Die Kampala-Erklärung

Eine weitere wichtige Entwicklung erfolgte 1973 mit der Kampala-Erklärung. Zusätzlich zur Pariser Basis wurde sie vom Weltrat des CVJM in der Hauptstadt Ugandas beschlossen und ist nach wie vor aktuell und gültig:

"Die Pariser Basis sagt aus, dass Christus das Zentrum der als weltweite Gemeinschaft verstandenen Bewegung ist, in der Christen aller Konfessionen miteinander verbunden sind. Sie folgt dem Grundsatz einer offenen Mitgliedschaft, die Menschen ohne Rücksicht auf ihren Glauben, ihr Alter, ihr Geschlecht, ihre Rasse und ihre sozialen Verhältnisse umfasst. Die Basis ist nicht dazu bestimmt, als Bedingung für die Einzelmitgliedschaft im CVJM zu dienen, welche bewusst dem Ermessen der Mitgliedsbewegungen des Weltbundes überlassen bleibt. Die Basis macht deutlich, dass die Mitgliedsbewegungen die Freiheit haben, ihre Zielsetzungen anders auszudrücken, in einer Weise, die unmittelbarer den Bedürfnissen und Vorstellungen derer entspricht, denen sie dienen. Entscheidend ist, dass die Zielsetzungen in der Beurteilung des Weltbundes im Einklang stehen zur Pariser Basis. In Anbetracht der Prägung der CVJM in der Welt von heute werden durch diesen Akt der Anerkennung der Pariser Basis den verschiedenen Vereinen und ihren Mitgliedern als Mitarbeiter Gottes Forderungen auferlegt, zu denen gehören:

  1. Für Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle zu wirken.
  2. Für die Schaffung und Erhaltung einer Welt zu wirken, in der die Beziehungen der Menschen untereinander durch Liebe und Verständnis gekennzeichnet sind.
  3. Auf Verhältnisse und deren Erhaltung im CVJM und in der Gesellschaft, ihren Organisationen und Einrichtungen hinzuarbeiten, die der Ehrlichkeit, Vertiefung und schöpferischen Fähigkeit Raum geben.
  4. Formen der Mitarbeit und des Programms zu entwickeln und zu erhalten, die die Vielfalt und Tiefe christlicher Erfahrung deutlich machen.
  5. Für die Entfaltung des ganzen Menschen zu wirken."

Um unserem Auftrag gerecht zu werden, arbeiten wir mit Menschen aller Gesellschaftsschichten zusammen. Ohne Rücksicht auf ihren Glauben, ihre Herkunft oder ihr Geschlecht.
Diese Verpflichtung bewegt uns, auf soziale Veränderungen hinzuarbeiten, indem wir die Ursachen der Fragen und Probleme, denen die Menschen gegenüberstehen, aufgreifen. Neben Freizeitbeschäftigung, Sport und Ausbildung sowie Flüchtlingsdiensten auch vor Ort engagieren wir uns in vielen Ländern, um Anstöße zu sozialen Veränderungen zu geben.
Wir setzen uns durch Gemeindearbeit und Programme zur Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten für die Probleme der Menschen ein. Probleme wie Rassismus, junge Menschen in Risikosituationen und Arbeitslosigkeit werden von uns kreativ aufgegriffen, um der wachsenden Säkularisierung, dem Konsumverhalten und der Zersplitterung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Wir geben die Möglichkeit, eine Orientierung für ein Leben zu finden, eine Basis, auf der das Leben funktionieren kann.
Letztlich geht es bei den fünf Forderungen um den Umgang miteinander; den Umgang mit den nahen und den weiter entfernten Menschen. Es geht um die Verantwortung, die wir als Christen für uns, die Menschen und die Erde haben. Auch wenn sich das geschwollen anhört, das Ganze hat sehr viel mit Freude und Lust am Leben zu tun. Trotzdem wird bei uns auch nur mit Wasser gekocht und wir sind ganz normale Menschen.

Welche einzelnen Möglichkeiten es bei uns gibt, hat immer etwas mit den Gaben und Fähigkeiten der Menschen zu tun, die gerade bei uns mitarbeiten. Deshalb lohnt es sich, uns mal näher anzuschauen!

CVJM in Deutschland

In Deutschland wurde der erste CVJM 1883 in Berlin gegründet. In verschiedenen Großstädten Deutschlands wurden ebenfalls CVJMs gegründet, deren Arbeit sich auf die umliegenden Kleinstädte und Dörfer ausbreitete. Die Großstadt-CVJMs schlossen sich 1919 zur "Arbeitsgemeinschaft der CVJM" zusammen. In der Zeit des Nationalsozialismus' konnte die Arbeit unter dem Dach der evangelischen Kirche nur extrem eingeschränkt weitergeführt werden und im 2. Weltkrieg kam die Arbeit dann fast zum Erliegen. 1945 konnte man dann erneut mit der Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland beginnen, in der Deutschen Demokratischen Republik war das erst 1989 wieder möglich. Seit den sechziger Jahren dann wurden immer mehr Mädchen und Frauen in die CVJM-Arbeit einbezogen, so dass 1985 die Namensänderung erfolgte. CVJM heißt seitdem "Christlicher Verein Junger Menschen".